Norbert Müller-Everling
Konkretionen des Lichts
Wandarbeiten aus Wachs

W3 44 - o.T.
Norbert Müller-Everling
Die Ausstellung in der Skulpturenhalle der Stiftung in Freiburg-Zähringen, Pochgasse 73 ist vom 11. September bis 6. November 2022 jeden Sonntag von 11.30 Uhr bis 16.00 Uhr geöffnet.
Der Eintritt ist frei.
Sonderprogramm:
-
Sonntag, 16. Oktober 2022, 11.30 Uhr: Konzert
Eigene Kompositionen und Improvisationen
Johann Sundermeier entlässt die Blockflöte aus ihrem staubigen Klischee
-
Sonntag, 16. Oktober 2022, 12.15 Uhr: Führung durch die Ausstellung
Bettina v. Gilsa
-
Sonntag, 23. Oktober 2022, 11.30 Uhr: Matinée
Konkretionen des Lichts: Was wächst da zusammen?
Norbert Müller-Everling im Gespräch mit Bettina v. Gilsa
-
Sonntag, 23. Oktober 2022, 12.15 Uhr: Führung durch die Ausstellung
Bettina v. Gilsa, Norbert Müller-Everling
-
Sonntag, 6. November 2022, 11.30 Uhr: Finissage
Geometrie in der Kunst
Dr. Rönn-Kollmann, Norbert Müller-Everling
Die Veranstaltungen des Sonderprogramms finden in der Skulpturenhalle der Stiftung in Freiburg-Zähringen, Pochgasse 73, statt.
Einladung zur Eröffnung der Ausstellung
am Sonntag, dem 11. September 2022 um 11.30 Uhr in der Halle der Stiftung in Freiburg-Zähringen, Pochgasse 73.
Dr. Claudia Rönn-Kollmann, Vorstandsvorsitzende unserer
Stiftung, stellt den Künstler vor.
Bettina von Gilsa, Kunsthistorikerin und Kuratorin der
Ausstellung, stellt das Werk des Künstlers vor.
Norbert Müller-Everling wird anwesend sein.
Es musiziert Lara Fonseca, Harfe. Sie spielt die "5 Phantastereien für Harfe" von Wolfram Buchenberg (*1962): Hirngespinst, Traumgesicht, Spleen, Flüchtige Erscheinung, Petite danse pour ChaBA
Norbert Müller-Everling, geboren 1953 in Bensheim, studierte an der Kunstakademie Düsseldorf bei Erwin Heerich und anschließend Philosophie in Aachen. Er lebt und arbeitet in Michelbach im Westerwald.
1996 stieß der Künstler auf das Material Wachs und fand hier das ideale Ausdrucksmedium für seine Wandarbeiten. Er beherrscht diesen Werkstoff meisterlich, denn Wachs ist nicht nur samtig weich und milchig transparent, sondern auch kalt, hart und von dichterer Opazität. Die Zustände und Eigenschaften von Wachs sind temperaturabhängig, fließend, schwer fassbar und bestimmbar: ein sehr lebendiger Werkstoff, empfindlich und verletzlich.
Seine Ideenskizzen überprüft Müller-Everling am Computer, ehe er sich entscheidet und die Konstruktion händisch mit Lineal und Kreisbogenschablonen auf die Wachsplatte überträgt. Ganz im Sinne der "Konkreten Kunst" beruhen diese meist einfachen Konstruktionen auf mathematisch-geometrischen Regeln und Prinzipien.
Erstaunlich ist, was mathematisch-geometrische Konstruktionen, übertragen und ausgearbeitet in Wachsreliefs, bewirken: magische Licht-Erscheinungen in den verschiedensten Ausprägungen und Facetten.
Durch das Abtragen des Wachsmaterials innerhalb der vorgegebenen, definierten Form wird die Wachsschicht gedünnt. Je dünner die Wachsschicht, desto durchscheinender, desto stärker kann das Licht ein- und durchdringen, desto heller kann das Licht vom weiß gestrichenen Untergrund zurück- und abgestrahlt werden. Die Lichtquellen der Wachsreliefs befinden sich im Objekt, glühen von hinten/innen auf und strahlen in Abhängigkeit von der Form in den Raum heraus.
Nichts wird dem Zufall überlassen, alles ist berechnet und konstruiert. Durch die Wahl des lebendigen Werkstoffes Wachs, seine transluziden Eigenschaften und die meisterliche Bearbeitung, wird hier anschaulich vor Augen geführt: Konkrete Kunst ist mehr als Mathematik und Handwerk – die Wandreliefs von Norbert Müller-Everling sind magische Lichtwerke.
Text: Bettina v. Gilsa, Kunsthistorikerin M.A.