Das Quadrat im Werk von Roland Phleps
Werkschau

Zweifach geschlitztes Quadrat, diagonal gegenläufig gerundet
Roland Phleps
Bis Februar 2023 zeigen wir in der Skulpturenhalle der Stiftung in Freiburg-Zähringen, Pochgasse 73, eine Auswahl zum Thema "Quadrat" im Werk von Roland Phleps.
Sehr geehrte, liebe Freunde und Besucher unserer Stiftung,
Erneuerungen und Renovierungsarbeiten in der Skulpturenhalle fordern bei dieser Werkschau ein neues Format.
Damit Sie die Werke in dieser Zeit von Außen sehen können, rücken die Exponate im Raum nach vorne.
Kuratorenführungen:
- Mittwoch 18. Januar 2023 um 15 Uhr, S. Allgaier
- Sonntag 29. Januar 2023 um 15 Uhr, Dr. C. Rönn-Kollmann
- Mittwoch 8. Februar 2023 um 15 Uhr, Dr. C. Rönn-Kollmann
- Sonntag 26. Februar 2023 um 15 Uhr, S. Allgaier
Der Eintritt ist frei.
Roland Phleps über das Quadrat
Auszug aus Roland Phleps: Stahlskulpturen IV. Werkauswahl 2003-2005, Seite 101, "Werkgruppe Quadrate, Rhomben, Rechtecke"
Das Quadrat ist, wie schon im Text zur Werkgruppe II dieses Katalogs ausgeführt, das bevorzugte konstruktive Element vieler Konkreter Künstler. Ich stand und stehe dem Quadrat hingegen reserviert gegenüber. Als ich im Herbst 1999 mit Bichan Maschajechi eine gemeinsame Ausstellung für das Frühjahr 2000 unter dem Titel "Quadrat und Würfel, Kreis und Kugel" vereinbart hatte, wusste ich noch nicht, was ich mit diesem "sturen", sich selbst immer gleichen Quadrat anfangen sollte, dessen einzige Variable bei nur rechten Winkeln und gleichlangen Seiten lediglich seine Abmessung, seine Größe zu sein schien. Die Idee, das Quadrat diagonal zu runden, es aus seinem planen zu einem räumlichen Bau-Element zu machen, bot dann den kreativen Ansatz zu insgesamt sechs verschiedenen Quadrat-Paaren (vgl. Roland Phleps: Stahlskulpturen II S. 90 - 101), die mit ihrem Schwung die "Sturheit" der Ausgangsform vergessen lassen.
Auch die 75x75 mm großen Quadrate, die sich als "Abfall" beim Schneiden der großen Gitter (vgl. S. 81) ergeben hatten , habe ich über die Diagonale leicht gerundet, sodass sie als Rhomben (Rauten) erscheinen, und sie jeweils an den Ecken miteinander verschweißt. Ich baute dreireihige achtstöckige Stelen, schlank und fragil. Die Rundungsachse der Quadrate konnte längs oder quer und deren Wölbung konkav oder konvex gestellt werden, was zu unterschiedlichen Lichteffekten führt. Von den vier Varianten habe ich zwei gewählt, um sie als 2,20 Meter hohe Stelen aus 190x190 mm großen Rhomben zu fertigen.
Besonders luftig ist die "Schachbrett-Stele", deren zwölf Stockwerke aus jeweils nur drei Quadraten bestehen und deren Stabilität doch so groß ist, dass sie auch mit einer Höhe von 2,64 Metern dem Wind unbeschadet ausgesetzt werden können.